Apropos zählen, es kam heute in der kleinen Hotelbar am Rande der Reeperbahn die Frage auf, wie wird ermittelt, dass ungefähr 4 Millionen BesucherInnen den Hamburger Frühlingsdom besucht haben? Gibt es an jedem Eingang einen BesucherInnenerfasser mit Strichliste? Gibt es einen Dommathematiker, der mit einer komplizierten Formel unter Berücksichtigung der verkauften Würstchen und Apfeltaschen die ungefähre Anzahl der BesucherInnen ermittelt?

Wirklich eine Frage, die die gesamte Kaffeeklatschrunde am Nachmittag brennend interessieren würde. Falls jemand eine plausible Antwort hätte, wir wären sehr dankbar!

Das diesjährige Motto lautet: „Lärm trennt“ und weist damit auf (un)bewusste Trennungen, die der Lärm bezogen auf verschiedene Lebenssituationen bewirkt. Denn Lärm trennt, wie wir wissen, Verursacher und Empfänger in vielen Aktivitätsbereichen und trägt nachhaltig zur Reduzierung von Lebensqualität bei.

Homepage: Tag gegen den Lärm:  http://www.tag-gegen-laerm.de/startseite_1.php

Presseerklärung:

http://www.tag-gegen-laerm.de/download_upload/31/Presseerklaerung_TgL2011.pdf

Gestern war der letzte Tag des Hamburger Frühlingssdoms 2011. Der Tagespresse war zu entnehmen, dass rund 4 Millionen Menschen dieses Ereignis aufgesucht haben und damit circa 700.000 mehr als im vergangenen Jahr.

Übrigens, heute ist der erste Tag seit Beginn des Frühlingsdoms, an dem ich bei geöffnetem Fenster kein Summen irgendeines sich schnell drehenden Karussels im Ohr habe. Nein, kein partieller Tinnitus während der Domöffnungszeiten.

31 Öffnungstage hatte der Frühlingsdom dieses Jahr, macht durchschnittlich 129.032 BesucherInnen pro Tag, was natürlich nicht stimmt, denn vermutlich strömen an den Wochenenden die meisten Menschenhorden dort hin.

Die Frage, wie viele der 4 Millionen BesucherInnen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist und wie viele BesucherInnen sind mit dem privaten Kraftfahrzeug angereist? Wie viele der mit dem privaten Kraftfahrzeug angereisten BesucherInnen haben die eingerichteten Parkplätze genutzt und wie viele BesucherInnen sind stundenlang durch den Stadtteil gefahren, auf der Suche nach einem freien Parkplatz? In dem Zusammenhang gleich die Frage, wie viele BewohnerInnen des Stadtteils haben entweder während dieser Zeit keinen freien Parkplatz gefunden, oder wie lange mussten die BewohnerInnen jeden Abend nach einem freien Parkplatz suchen?

Gut, ich bin nicht im Besitz eines Kraftfahrzeuges, aber selbst mit dem Fahrrad war es an den vergangenen Wochenendabenden oftmals ziemlich schwierig durch die umliegenden Straßen des Doms durchzukommen; der Stau der Suchenden.

Während des Doms kamen auf jeden Einwohner des Stadtteils zusätzlich ungefähr 145 BesucherInnen in den Stadtteil. Und es bleibt ja leider nicht in der Zeit bei 4 Millionen BesucherInnen des Stadtteils, denn hinzu kommen ja noch die „ganz normalen“ BesucherInnen, die dem Musical- und Theatergenuss frönen, das Partyvolk und die nur schlendernden Schauenden. Ganz bestimmt habe ich noch irgendeine Masse vergessen.

Bleibt immer die Frage, was hat der Stadtteil außer Lärm und sonstigen Unbilden davon?

Ich habe lange gesucht, aber doch keine Möglichkeit im Web 2.0 gefunden Gerüche mit zu übertragen. Normalerweise merkt man als Anwohner des Stadtteils kaum noch, dass es in vielen Ecken grausam stinkt. Entweder hat sich mein Riechorgan während der Ostertag auf der Terrasse so regeneriert, dass es den Duft unzähliger wilder Pinkler wieder identifizieren konnte, oder die Menge des abgelassenen Urins an diversen Bäumen am Anfang der Clemens.Schulz-Strasse war am vergangenen Wochenende so grausam hoch.

Auf dem Rückweg vom Hamburger Dom ist selbst mir vom Duft der Urinmassen, die auf diverse Stellen an Bäumen niedergegangen sein müssen schlecht geworden. Mit welchen Stadtteilbesuchern man dieses Duftereignis in Verbindung bringen kann, ich weiß es nicht. Interessant fand ich die Kombination: Fußballfankneipe auf der anderen Straßenseite und grausamer Urinduft auf der begangenen Seite. Ob die Theorie stimmt? Ich hoffe natürlich nicht!!!

So bedauerlich es ist, wir brauchen dringend einmal wieder ausgiebige Regenschauer, damit sich die Urinmassen der letzten Tage verdünnen können und ich mir beim gehen durch den Stadtteil nicht mehr so vorkomme, als würde ich an der längsten  Pinkelrinne der Welt vorbeischlendern.

Kiezterror wünscht allen LeserInnen frohe Ostern, viel Sonne, wenig Lärm und möglichst keine nervenden  StadtteilbesucherInnen vor der Haustür! Übrigens, den Weihnachtsmann gibt es jetzt nicht mehr.

Mein geschundener Bandscheib freut sich unheimlich über die Wetterbesserung und die Zufuhr von sonnenenergetischer Wärme. Auch die persönliche Tageslaune steigt ins Unermessliche, wenn beim morgendlichen Erwachen die Sonne durch die Vorhänge scheint. Doch, sobald man seine Wohnung verlässt, sinkt die psychische Verfassung rasant, denn wohin man schaut schiessen die Sommergärten der gastronomischen Betriebe aus ihrem Winterschlaf heraus.

Unzählige Meter Fußweg gehören nun nicht mehr den FußgängerInnen, sondern der Gastronomie im Stadtteil. Es beginnt nun wieder die Zeit, in welcher man fragen muss, ob man als ganz normaler Anwohner eventuell einmal vorbei laufen dürfte und sich vorsorglich für die Störung beim Genuss des Milchkaffees entschuldigt, damit man nicht gleich als Spaßverderber eingestuft wird.

Monatelang wird die Nacht nun nicht mehr nur durch dumpfes Gebrüll einiger BesucherInnen gestört, nein man wird sich auch an das Geräusch klirrender Ketten gewöhnen müssen, mit welchen irgendwann, möglichst ganz spät das Mobiliar der Sommergärten vor Diebstahl geschützt werden soll.

Mein geschundener Bandscheib sagt ja zum Sommer, doch meine Anwohnerpsyche sagt nein zum Sommer und ja zur Wärmesalbe und zum guten alten Wärmepflaster.

Sorry, heute gibt es nichts neues, denn gestern war Terrassen- und Vorgartenaufräumtag. Dafür gab es aber einen wunderbaren Nachmittagskaffee unter freiem Himmel. Diese ruhige und genussvolle Zeit wurde nur hin und wieder durch ein fliegendes Objekt gestört, welches einen Werbebanner nach sich zog. Kurz kam in mir die Frage auf, ist denn schon Hafengeburtstag? Zum Glück noch nicht und doch kann man sagen, die ersten Sonnenstrahlen und alle Nerver sind schon da.

Übrigens, auf dem nächtlichen Bild sieht man meine Versuche echten Rhabarber in St. Pauli zu züchten. Glücklicherweise hat bisher keine Nacktschnecke davon Kenntnis genommen, also Nachtaufnahme ohne Nacktschnecke.

 

Auf dem Rückweg vom Optiker, der erfolgreich die Pads an den Stegstützen ersetzt und ausgetauscht hat, führte mein weg mich an einer der unzähligen Hamburger Großbaustellen vorbei. In dem Moment haderte ich noch mit dem Gedanken, ob es eine neue Brille sein sollte und ich nach 15 Uhr zwecks Sehtest und Kauferlebnis den Optiker nochmals aufsuchen sollte. Also umfuhr ich in der Wartezeit eine Baustelle und fand einen nicht abgezäunten Teil, welcher mir einen freien Blick auf das Ganze erlaubte.

Fröhlich fotografierend kam mir der Gedanke, dass man in Hamburg gar ein lustiges Großbaustellenraten machen könnte. Gedanklich sah ich mich schon im ZDF in einer der nächsten „Wetten Dass“ Sendungen mit der einmaligen Wette, dass ich aus unzähligen Hamburger Großbaustellen anhand des Gesteins und der Größe bestimmen kann um welches Projekt es sich handelt.

(Zur Vergrößerung bitte anklicken)

Und um welche Großbaustelle handelt es sich hier? Kleiner Tipp, die Baustelle befindet sich nicht in St. Pauli.

Die Auflösung gibt es hier: Bald kann man dort bestimmt Öggetöng und Röggebög kaufen und ich muss sagen, die Frage, wie man dort den dann herrschenden Auto- und Lieferverkehr zähmen will, ist mir bei meiner kurzen Fahrradtour unerklärlich geblieben.

Übrigens, ich habe mich dann irgendwann gegen den Neuerwerb einer Brille entschieden, denn mein Horoskop sprach davon, dass ich nicht soviel Geld ausgeben sollte.

Link: Versuch, ob die Dinger wirklich tanzen

War ja nur mal ein Versuch. Videokamera am Fahrradlenker befestigt und in Richtung „Tanzende Türme“ radeln, um zu sehen, ob irgendwas tanzt. Leider hat alles getanzt, da die Straße gepflastert ist. Ich werde weiter am Versuchsaufbau arbeiten, denn ich muss es wissen, tanzen die Türme, oder stehen sie einfach nur still in der Gegend herum und bieten nicht einmal eine optische Tanztäuschung.

Wenn man in öffentlichen Veranstaltungen sitzt und geneigt dem Architekten und dem Bauherrn sein Ohr leiht, fasziniert der Powerpoint-Präsentation mit unzähligen von bunten Bildern folgt, dann sieht das meistens alles noch nicht wirklich so grausam aus.  Habe ich jemals schon Modelle, oder nette bunte Bilder von Architekten gesehen, in denen das zu bauende Gebäude die direkte Nachbarschaft erschlägt?

(Blick aus der Kleinen Seilerstrasse Richtung Reeperbahn)

Meistens scheint die vorgestellte Architektur das Sahnehäupchen auf dem leckeren Tortenstück zu sein, ohne welches die beste Torte nicht munden würde.

Doch steht ein Teil der angepriesenen Architektur, dann kann man oft nur noch schreien. Ich habe mich einmal getraut mein momentan sehr „geliebtes“ Bauwerk in St. Pauli aus einer Seitenstraße heraus anzuschauen. Dieses Bild in einer bunten Powerpoint-Präsentation und vielleicht würden sich einige PolitikerInnen überlegen, ob sie dann überhaupt noch in den zuständigen Ausschüssen dem Bauvorhaben so zustimmen.

Egal wie ich es wende und drehe, die „Tanzenden Türme“ erschlagen den Stadtteil architektonisch komplett.